ARCHIV

Der Holzschlag am SBB Bahnbord


Die Zeit nach dem Holzschlag.

Wie geht es den Bahnborden von Flawil?

SBB zeigt Verständnis und Forstwarte sind sich der Verantwortung bewusst.


Ein Augenschein bei den laufenden Pflegearbeiten im November/Dezember 2004

Der Abschnitt beim Büchi Weiher konnte zum grössten Teil in seiner ursprünglichen Form bewahrt werden. Hier werden die Tiere und Vögel der vom Holzschlag betroffenen Abschnitte sein, bis die kahlen Flächen links und rechts wieder mit Sträuchern und Gehölz bewachsen sind.

Ziel des Naturschutzvereins Flawil

Die Strauchvegetation wird sich, so hoffen wir, rasch erholen und eine wertvolle Heckenvegetation kann neu entstehen.

Mehrmals wurde uns versichert, dass später auf dem ganzen betroffenen Areal eine heckenartige, waldähnliche Böschungszone, mit nicht zu hoch wachsenden Sträuchern entstehen soll. Dazu sind Pflegemassnahmen vorgesehen.


So sollen in den nächsten Jahren für die Natur wertvolle Sträucher, und wenn es der Abstand zum Geleise zulässt, grössere Staudengewächse aufkommen. Eine nicht einfache Aufgabe, die mit aufwändiger Kleinarbeit bewältigt werden muss.

Heute schon angewendet  

Immerhin meinen es die Verantwortlichen der SBB ehrlich und haben bereits auf das im Herbst 2002 abgeholzte Bord Nord, welche für die Natur noch eine instabile Lage aufweist, ein aufmerksames Auge geworfen. Mitarbeiter des kantonalen Forstamtes haben erste Pflegemassnahmen ausgeführt.

 

Bleibt zu hoffen, dass dieser positive Anfang der Grundstein zu einem wirklich wertvollen Bahnbord für die Natur wird.

 

Wir achten darauf, Ihr Naturschutzverein Flawil und Umgebung.

Eschen wegen ihres raschen Wachstums nicht erwünscht.

Wünschenswerte Sträucher, wie hier der Schneeball, müssen in den nächsten Jahren durch menschlichen Eingriff gefördert werden.


Das Unterholz musste leider auch weg. Die fallenden Bäume hätten sonst die Sträucher arg zerzaust und deren Überleben wäre ungewiss gewesen. Die Sicherheit der Forstarbeiter musste ebenfalls gewährleistet sein. Stehendes Unterholz behindert und gefährdet unverhältnismässig die Arbeitssicherheit (Stolpern, Flucht vor fallenden Bäumen, etc).


Erklärungsbedürftig

Ihr Naturschutzverein liess sich den Holzschlag des Trassees Süd am 22. November 2003 nochmals erklären. Zu diesem Zweck reiste der zuständige Forstcoach Ost der SBB, Peter Henauer, an.


„Sehr viele Jahre war es her, dass die SBB Pflegemassnahmen an den Böschungen ausgeführt hatten, zu lange gewartet“ meinte die verantwortliche SBB-Stelle, dementsprechend hart war der Anblick nach dem Holzschlag.

Schnell wachsende Pflanzen, welche eine grosse Domi-nanz einnehmen würden, müssen nun in Kleinarbeit entfernt werden.

Sträucher, die für die Natur eine sinn- und wertvolle Basis bilden, werden geschont und mit Auslichtung gefördert.


Die SBB duldet keine grösseren Schnittabfälle am Bord. Das Schnittgut wird jedoch nicht abgeführt. Ein Asthaufen bildet einen weiteren Lebensraum, zum Beispiel für den Zaunkönig.


Rückblick zur Ausgangslage

Erinnern wir uns zurück an den Frühling und Herbst im Jahr 2003. Die SBB lässt alle Bäume beidseits ihres Trassees auf einem Streifen von 20 Metern Breite entfernen. Die neuen Richtlinien der SBB zur Garantierung eines ungestörten Bahnbetriebs haben auch in Flawil ihre Spuren hinterlassen.

Ziele der SBB  

Die SBB musste, um die Sicherheit und einen reibungslosen Betrieb der Bahn zu gewährleisten, einen Holzschlag am Bahnbord Süd ausführen. Ziel der SBB war es, hohe Bäume, die bei einem Sturm in die Fahrleitung fallen könnten, zu entfernen.

Löste Betroffenheit aus  

Der Kahlschlag löste starke Betroffenheit bei der Bevölkerung aus. Immer wieder erhielt der Verein Anrufe oder Mitglieder des Vorstandes wurden auf den Holzschlag angesprochen.

Besonders auffällig waren die Veränderungen bei diesem Abschnitt. Erschwerend für die Baumerhaltung ist die steile Böschung, welche den Sturz eines Baumes auf die Geleise begünstigt.

Schon vor Winterbeginn 2004/05 haben sich kräftige Buschgruppen gebildet. Davon leider im Übermass sind Eschen und Haselnusstriebe. Diese Situation wäre auf längere Sicht für eine aufgewertete Böschung nicht förderlich. Aus diesem Grund wurden alle Eschen- und Haselnusstriebe zurückgeschnitten.


Die SBB Bahnborde sind Naturreservate

Die unscheinbaren Grundstücke entlang der SBB Linen sind schweizweit und grösstenteils ein Refugium der Natur geworden. Dies aus zwei Gründen. Jahrzehnte lang hatte die Natur mehr oder weniger freien Lauf. Und das nicht unwesentliche zweite Kriterium: Die Bahnborde sind für die Öffentlichkeit nur schwer zugänglich, eigentlich aus Sicherheitsgründen sogar unerwünscht. 

Besondere Situation im Zusammenhang mit dem Büchi Weiher

Der Naturschutzverein Flawil wies die SBB auf die heikle Situation des Bords Süd hin. Ein alter Baumbestand mit dem Büchi-Weiher gekoppelt liess ein Naturreserverat entstehen, welches sogar in der Schutzverordnung der Gemeinde Flawil aufgenommen wurde. Ab diesem Abschnitt Richtung Ost kommen anschliessend südseitig besonders wertvolle Trocken- und Magerwiesen vor. Alles in allem eine durchaus gefreute Sache für die Natur.