Seit 2014 beobachtet Alec Treagust die Libellen im Botsberger Riet.
Alle Fotos: Alec Treagust
Plattbauch (m)
14.05.2024
Gemeine Heidelibelle
03.09.2024
Braune Mosaikjungfer
07.10.2024
Dickkopffalter
25.06.2024
Ein etwas verzögerter Anfang und ein frühzeitiges Ende des Sommers kennzeichneten das Libellenjahr 2024, das für Libellen viel zu oft nass und kühl war.
Im Monat Juli war es möglich, vier Besuche im Riet zu machen, in den restlichen Monaten fanden durchschnittlich zwei Besuche pro Monat statt. Insgesamt habe ich das Botsberger Riet 19 Mal besucht.
Vermisst habe ich sieben Arten, die sonst im Riet fliegen. Auch die Populationsgrössen waren in diesem Jahr kleiner als in früheren Jahren. Die Anzahl der Arten lag bei 15, gleich viele wie im Jahr 2015. Dies ist sicher den nasskalten Wetterverhältnissen zuzuschreiben.
Verschiedene Informationsquellen meldeten ähnliche Beobachtungen: ein Libellenjahr zum Vergessen. Ich hoffe auf bessere Verhältnisse im Jahr 2025.
Bei den Schmetterlingen zeigte sich dasselbe Bild. Nur der Kohlweissling liess sich vom schlechten Wetter nicht beeindrucken und wurde in grosser Zahl beobachtet.
Andere Schmetterlingsarten zeigten sich nur vereinzelt.
Bei den westlichen zwei kleinen Wasserflächen war die Wespenspinne wieder viel häufiger anzutreffen als im vergangenen Jahr. Eierkokons habe ich leider keine gesehen.
Der Biber hat es nicht aufgegeben, den Wasserspiegel immer wieder ansteigen zu lassen.
Die Wasservögel waren auch nicht so fotogen wie in anderen Jahren.
Ich wünsche allen Mitgliedern des Naturschutzvereins und der Stiftung weiterhin viel Freude am Beobachten.
November 2024
Alec Treagust
Alle Fotos: Alec Treagust
Gabel Azurjungfer
07.06.2023 Bo-Riet
Östliche Moosjungfer (m)
20.06.2023 Bo-Riet
Mosaikjungfer
25.09.2023 Bo-Riet
Kleiner Blaupfeil 11.07.2023 Bo-Riet
Stockente mit Jungen
28.05.2023 Bo-Riet
Graureiher
11.07.2023 Bo-Riet
Zehn Jahre Libellen Beobachtungen im Botsberger Riet
Nach einem nassen und kühlen Frühling lagen die Temperaturen auch im Frühsommer unter dem Durchschnitt. Entsprechend startete auch die Libellensaison 2023 etwas später als üblich. Am 26. Mai herrschte endlich Libellenwetter. Bis Ende Jahr wurden bei 20 Besuchen im Botsberger Riet schliesslich total 32 Arten beobachtet. Vermisst habe ich in diesem Jahr das Grosse Granatauge und die Braune Mosaikjungfer.
Seit dem Beginn meiner Beobachtungen im Jahr 2014 sind bis heute nun zehn Jahre mit 200 Besuchen im Botsberger Riet vergangen. Eine schöne und intensive Zeit, die ich sehr genossen habe und nicht vergessen werde. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir im Jahr 2017 die Entdeckung der Gabel Azurjungfer, die zum ersten Mal so weit östlich in der Schweiz beobachtet wurde. Heute ist die Gabel Azurjungfer nicht mehr wegzudenken im Riet. Die Kleine Moosjungfer wurde in den Jahren 2015, 2017 und 2018 beobachtet. Die Hoffnung, dass sie bleiben würde, hat sich aber nach 2018 nicht erfüllt.
Das Highlight kam in diesem Beobachtungsjahr: Die Östliche Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons). Das Verbreitungsgebiet der Östlichen Moosjungfer erstreckt sich von Südwestfrankreich bis nach Westsibirien. Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat die Art in Mittel- und Osteuropa. In Nordeuropa reicht das Areal bis ins südliche Finnland, in Südwestfrankreich liegen die südlichsten bekannten Vorkommen. Die Östliche Moosjungfer ist sehr selten und vom Aussterben bedroht. Es ist das erste Mal überhaupt, dass die Östliche Moosjungfer im Kanton St. Gallen beobachtet und fotografiert worden ist.
In den letzten zehn Jahren wurden im Riet verschiedene Änderungen vorgenommen. Die Ausbaggerungen der Schilfbänder am Ufer des grossen Weihers in den Jahren 2017 und 2022 führten zu besseren Einblicken für Libellenbeobachtungen auf der Wasserfläche. Auch die beiden kleinen Weiher im westlichen Teil des Schutzgebietes wurden vom Schilf befreit.
Auf eine grosse Vielfalt von 40 Libellenarten und eine Jahres-Höchstzahl von 33 Arten in den Jahren 2017 und 2018 kann das Botsberger Riet sehr stolz sein.
Nebst Libellen gab es weitere interessante Beobachtungen bei den Fröschen. Jede Menge Insekten auf dem Land oder auf dem Wasser waren zu sehen, zudem diverse Enten, andere Vögel und Schmetterlinge. Auch der Fuchs stattete dem Riet hin und wieder einen Besuch ab.
Am etwa 100 Meter langen Bächlein wurden immer wieder Libellen entdeckt wie der Kleine Blaupfeil, die Zweigestreifte Quelljungfer sowie die Blauflügel Prachtlibelle.
Ich werde das Botsberger Riet auch in den kommenden Jahren weiter besuchen, um die künftigen Entwicklungen festhalten zu können, denn Langzeitbeobachtungen sind für die Wissenschaft von grossem Interesse, z. B für das Schweizerische Zentrum für die Kartografie der Fauna (SZKF/CSCF) in Neuchâtel.
Das alles habe ich Ruedi Steurer zu verdanken, er offerierte mir damals die Möglichkeit, im Botsberger Riet einen Blick auf die Libellen zu werfen, und ich bin sehr froh, dass ich Ja gesagt habe. Ein Dankeschön an alle Leute, die ich im Rahmen meiner Beobachtungen kennen gelernt habe, an die Organisatoren der Libellenexkursionen und ein Dankeschön für den allgemeinen Informationsaustausch und für verschiedene fachliche und persönliche Unterhaltungen.
Oktober 2023
Alec Treagust
Alle Fotos: Alec Treagust
Keilfleck
10.06.2022 Bo-Riet
Grosse Heidelibelle
18.07.2022 Bo-Riet
Plattbauch (m)
17.06.2022 Bo-Riet
Westliche Feuerlibelle (m)
17.06.2022 Bo-Riet
Im Dezember 2021 und im Januar 2022 wurde der Weiher entleert und die Südseite des Gewässers ausgebaggert und von Schilf befreit.
Von Januar bis März lagen die Temperaturen nachts meist unter dem Gefrierpunkt, verbunden mit Bise und gelegentlich mit Saharastaub. Da die Tagestemperaturen meist nicht über 11° C lagen, begann die Libellensaison etwas später als gewohnt. Ab 27. März herrschte dann endlich Sommerwetter, teilweise schon fast zu heiss mit Temperaturen über 30° C. Die Artenvielfalt bei den Libellen war erfreulich, die Populationsgrössen aber unterdurchschnittlich. Diese Beobachtung wurde auch bei anderen Biotopen gemacht (z.B. Espel, Gossau). Die Ursache ist nicht bekannt. Der bauliche Eingriff beim Weiher ist wohl kaum allein für die Schrumpfung der Populationen verantwortlich.
Bei den kleinen Tümpeln westlich des Hauptweihers, die im Rahmen der Entschilfung ebenfalls nachgebaggert wurden, waren überraschend die Kleine Pechlibelle sowie die Frühe Heidelibelle präsent. Auch weitere Arten wie Azurjungfern, Heidelibellen sowie die Herbst-Mosaikjungfer waren aus kurzer Entfernung zu beobachten.
Leider ist die Vegetation längs des Bächleins zu hoch, offene Wasserstellen sind kaum vorhanden. Von der Zweigestreiften Quelljungfer war nur ein einziges Exemplar zu beobachten, der Kleine Blaupfeil fehlte.
Die Libellenexkursion vom 14. August 2022 konnte in zwei überschaubaren Gruppen optimal durchgeführt werden und die interessierten Besucherinnen und Besucher stellten fleissig Fragen.
Der schlagarte Wetterumbruch mit Regen, Wind und tiefen Temperaturen ab Mitte September beendete die Libellensaison abrupt.
Beobachtet wurden 32 Arten im Jahr 2022. Dies ist die zweithöchste Artenanzahl seit 2014 (Maximum: 33 Arten im Jahr 2017). Die Populationsgrössen zeigten, wie erwähnt, einen sichtbaren Rückgang.
Herzlichen Dank an die Vereinsmitglieder für die Unterstützung und ein besonderer Dank an Ruedi Steurer, der mich im Jahr 2014 zu Libellenbeobachtungen im Botsberger Riet eingeladen hatte. Ich freue mich auf eine weitere, gute Zusammenarbeit.
Alec Treagust
Alle Fotos: Alec Treagust
Zweigestreifte Quelljungfer (m)
13.09.2021 Bo-Riet
Spitzenfleck (m)
11.06.2021 Bo-Riet
Stockente Familie
08.05.2021 Bo-Riet
Kleiner Alpenbläuling
08.05.2021 Bo-Riet
Kleiner Heufalter
27.04.2021 Bo-Riet
Das von Regen und tiefen Temperaturen geprägte Jahr 2021 führte zu einem Populations-Rückgang bei allen Libellenarten im Vergleich zu anderen Jahren. Hohes Wachstum der Vegetation hauptsächlich beim Schilf an den Uferzonen und beim Bächlein erschwerten
die Beobachtungen.
Total habe ich 26 Libellenarten festgestellt. Der Vergleich (siehe Grafik am Schluss des Berichtes) zu den Jahren 2017 bis 2020 zeigt einen stetigen Rückgang der Artenvielfalt. Mögliche Ursachen sind der zunehmende Bewuchs der Uferzonen, was Beobachtungen
schwieriger macht, oder der Klimawandel, der immer häufiger eine Rolle spielt in unserer Natur.
Libellen reagieren sensibel auf Veränderungen in ihren Lebensräumen, zum Beispiel bei Wasserqualität, Wachstum der Vegetation etc.
Zwei Überraschungen traf ich an am Bächlein: am 30.09.2021 die Eiablage der Zweigestreiften Quelljungfer und am 13.09.21 eine Paarung, leider ohne Foto, alles ging so schnell.
Auch andere Arten wie Schmetterlinge waren in diesem Jahr nicht so häufig anzutreffen wie sonst. Der Wasserfroschbestand scheint stabil zu sein, dazu ist ein Seefrosch fotografiert worden, ein Gast, der nicht besonders willkommen ist.
Immer wieder fliegen im Winter Bekassinen auf, sie haben eine perfekte Tarnung. Eine Stockente mit 11 Nachkommen, ein brütendes Blässhuhnpaar sowie Zwergtaucher waren immer wieder zu sehen, am 24.03.21 ein Besucher, den wir nicht alle Tage zu Gesicht bekommen: eine Knäkente.
Seit 2014 beobachte ich das Botsberger Riet und staune immer wieder ob den überraschend vielen und verschiedenen Lebenwesen, die da vorkommen. Ein grosses Dankeschön an Verein und Stiftung, dass ich ungestört im Riet beobachten und fotografieren darf, an Ruedi Steurer für viele interessante Gespräche, an Christina Lutz für die Bestimmung vieler meiner Fotos aus der Vogelwelt.
Alec Treagust
Alle Fotos: Alec Treagust
G. Winterlibelle
01.04.2020 Bo-Riet
Keilflecklibelle
27.05.2020 Bo-Riet
Grosser Blaupfeil
27.05.2020 Bo-Riet
Blutrote Heidelibelle
27.07.2020 Bo-Riet
Ein Libellenjahr ohne Höhepunkte.
Ein Jahr mit extrem unterschiedlichen Wetterverhältnissen:
Der Frühling fast zu warm, der Sommer mit grossen Temperaturunterschieden und Nässe, der Herbst mit winterlichen
Einbrüchen.
Bei der Libellenpopulation gab es grosse Schwankungen. Beispielsweise ist die Gabel-Azurjungfer schon ab Ende Juli nicht mehr und bis dahin nur bei zwei Eiablagen beobachtet worden.
Auch andere Arten wie Plattbauchlibelle, Kleiner Blaupfeil, Feuerlibelle oder Spitzenfleck waren kaum oder gar nicht zu sehen. In anderen Gebieten zeigte sich dasselbe Bild. Möglicherweise ein Einfluss des Klimawandels.
Nach 22 Besuchen zwischen dem 1. April und dem 30. September 2020 mit 27 beobachteten Libellenarten wird es in diesem Jahr kaum mehr Überraschungen geben.
Oktober 2020
Alec Treagust
Der Naturschutzverein Flawil und Umgebung setzt sich für die lokale Tier- und Pflanzenwelt ein. Wir schaffen naturnahe Lebensräume bei öffentlichen Gebäuden und pflegen die Naherholungsgebiete Girenmoos und Botsbergerriet. Mit Anlässen und Exkursionen bringen wir den Interessierten die Zusammenhänge der Natur näher. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns bei der Umsetzung dieser Vorgaben und bei der Verwirklichung spezieller Projekte.
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